Tiefer Blick in unsere Galaxie – Schwarze Löcher
Es ist gelungen, Schwarze Löcher lassen sich nun Fotografieren (© Shutterstock)

Tiefer Blick in unsere Galaxie – Schwarze Löcher

Das Bild ging im letzten Jahr um die Welt: Astronomen war zum ersten Mal die direkte Aufnahme eines „Schwarzen Lochs“ im All gelungen. Es stammt aus der Galaxie Messier 87, die unglaubliche 55 Millionen Lichtjahre entfernt liegt.


Es ist die Weltsensation: Am 10. April 2019 präsentiert Heino Falcke das erste Bild eines schwarzen Lochs – ein Wendepunkt in der Astronomie. Heino Falcke erklärt uns, wie es dazu kam, von den ersten Blicken der Menschen hoch zum Himmel bis zur modernen Astrophysik, der Erforschung der schwarzen Löcher und den noch unenthüllten Geheimnissen des Universums – und was das mit ihm und uns Menschen zu tun hat.

„Heino Falcke leistet bahnbrechende Forschung am geheimnisvollsten Phänomen des Universums und an den Grenzen von Raum und Zeit.“

Aus der Jurybegründung des Spinoza Preises

Acht Teleskope, verteilt auf der ganzen Erde, waren dafür erforderlich. Zu dem Forschernetzwerk gehört auch der deutsche Astronom Heino Falcke. In dem Buch, das er gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalist Jörg Römer schrieb, „Licht im Dunkeln” beschreibt er seine persönlichen Eindrücke rund um das Jahrhundertfoto. Diese globalen Gemeinschaftsleistung ermöglicht uns jetzt dem größten Rätsel des Universums, Schwarzen Löchern, ins Auge schauen zu können.

Schwarze Löcher

Was ihnen zu nahe kommt, geben Schwarze Löcher nie wieder frei – nicht einmal Lichtstrahlen können ihnen jemals wieder entkommen. Die Schwarze Löcher sind die Friedhöfe des Weltraumes.

Sie entstehen aus verglühenden, ausgebrannten und erlöschenden Sternen. Das All füttert sie aber auch mit gigantischen Gasnebeln, Planeten und Sternen. Sie krümmen durch ihre schiere Masse den leeren Raum in extremer Weise und scheinen selbst den Lauf der Zeit anhalten zu können.

Vor 20 Jahren galt der Wunsch, das Bild eines Schwarzen Lochs einzufangen, noch als überspannter Traum. Heino Falcke und sein Team haben durch das Bild Wissenschaftsgeschichte geschrieben: Es ist ihnen gelungen der Menschheit einen gemeinsamen Moment des Staunens zu schenken: Es gibt sie doch die supermassenreichen Schwarzen Löcher!

Für die Wissenshaft ist das ein enormer Durchbruch. Doch am Rand von Schwarzen Löchern endet die Möglichkeit zu messen und zu forschen, und es ist eine große Frage, ob wir diese Grenze jemals überschreiten können.

Die großen Fragen der Menschheit

Seit Menschengedenken wenden wir unseren Blick zum Himmel.
Heino Falcke erzählt in seinem Buch eine kurze Geschichte des Universums und stellt dabei die ganz großen Fragen der Menschheit.

  • Doch was bedeutet der Beweis der Schwarzen Löcher für die Zukunft der Astrophysik?
  • Welche Rolle kann der Mensch im Universum spielen?
  • Bedeutet der Triumph der Naturwissenschaft für uns, dass wir bald alles wissen, messen und vorhersagen können?
  • Sind Schwarze Löcher das Ende?
  • Und was können wir aus dem Weltall über Gott und die Welt, über uns selber lernen?

Dieses Buch ist eine Einladung auf eine persönliche Reise durch unser Universum, in dem es von Galaxien und monsterhaften Schwarzen Löchern nur so wimmelt. Galaxien erzählen vom Anbeginn von Raum und Zeit, dem Urknall. Schwarze Löcher stehen für das Ende der Zeit.

Astrophysiker und Prediger

Heino Falcke ist nicht nur Astrophysiker sondern auch Prediger der Evangelischen Kirche – Naturwissenschaft und Glaube seien für ihn kein Widerspruch.

„Ich erlebe Gott in der Größe und Schönheit des Weltalls.“

Heino Falcke

Für Falcke stellen Wissenschaft und Glauben ähnliche Fragen. Beide suchen nach dem Grund und dem Ursprung von allem. Aber die Wissenschaft zieht Gott nicht als Möglichkeit in Betracht. Der Autor des Buches ist sich aber sich, dass es nicht nur Naturgesetze sind, die den Menschen in seinem Dasein erklären. Geist, Gefühl und Seele lassen sich nicht mit Formeln beschreiben.

„Mein Bauchgefühlt sagt mir, dass da noch mehr sein muss. Und diesem Bauchgefühl folge ich auch als Wissenschaftler häufig.“

Heino Falcke

Für die Forschung zu Schwarzen Löchern erhielten dieses Jahr drei Wissenschaftler den Nobelpreis für Physik Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Deutschland, die US-Amerikanerin Andrea Ghez und den britischen Forscher Roger Penrose.

Für die Astrologin Silke Schäfer ist all das kein Zufall, denn die Aufzeichnung eines Schwarzen Lochs durch die punktgenaue Zusammenarbeit eines riesigen Teleskope-Netzwerks würden widerspiegeln, was uns in der nächsten Wassermann-Zeit erwartet: neue Visionen einer neuen Zukunft, gigantische Netzwerke, Ausdehnung in den Weltraum, Umgang mit ganz neuen Frequenzen – und noch vieles mehr.

Heino Falcke im Interview mit NDR

Autorin: Julia Reißner

Tiefer Blick in unsere Galaxie – Schwarze Löcher
Der Buchtipp:
Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und wir
Dieses Buch ist eine Einladung auf eine persönliche Reise durch unser Universum, in dem es von Galaxien und monsterhaften Schwarzen Löchern nur so wimmelt. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Fragen werden in eine spannende Geschichtserzählung eingebunden.

1.Auflage 2020, gebunden mit Schutzumschlag, mit farbigen Abbildungen
Klett-Cotta, 384 Seiten, € 24,00 (D),€ 24,70 (A)
Tiefer Blick in unsere Galaxie – Schwarze Löcher
Heino Falcke mit Jörg Römer
Prof. Dr. Heino Falcke ist ein hochdekorierter Astrophysiker und Professor an der Radboud-Universität in Nimwegen. Er leitete den wissenschaftlichen Beirat des Event-Horizon-Telescope-Projekts,mit dem es am 10. April 2019 gelang, das erste Bild eines schwarzen Lochs aufzunehmen. Dieses Ergebnis wurde vom Science Magazin zum Wissenschaftsdurchbruch des Jahres erklärt und mit vielen Preisen ausgezeichnet.