Wenn draußen jetzt immer öfter der Wind sein Unwesen treibt und die Nase immer röter macht – dann ist der richtige Zeitpunkt für ein Vollbad. Denn auch die kleinste Badewanne wird im Winter zum ultimativen Spa, die knapp zwei Quadratmeter bedeuten wärmende Geborgenheit und laden kostenfrei auf eine halbe Stunde Entschleunigung und Rückzug ein.
Ob mit Buch oder Musik, bei Kerzenschein oder beschaulicher Stille, wer ins warme Wasser abtaucht, lockert alle Muskeln und entspannt. Gleichzeitig wirkt der Wasserdruck positiv auf Bindegewebe und Lunge, wir atmen automatisch tiefer. Das regt den Stoffwechsel und die körpereigene Regeneration an und entspannt zusätzlich.
Baden, aber richtig
- Das Wasser sollte 36 – 39 °C haben. Bei Kreislauf- und Venenproblemen oder Bluthochdruck ist’s kühler besser.
- Nach 20 Minuten das Bad beenden, sonst weicht die Haut zu sehr auf, gibt Feuchtigkeit ab und trocknet aus.
- Üppige Schaumschlägereien sind auch in der Badewanne out. Denn, wenn Badezusätze zu stark schäumen, trocknen sie die Haut zu sehr aus. Besser sind rückfettende Essenzen mit zartem, feinporigen Schaum.
- Nach dem Bad den Körper gut eincremen. Auch wenn normale Haut nach dem Bad in der Regel nicht spannt, sollten sie nicht auf’s Eincremen verzichten. Eine gute Bodylotion zieht schnell ein und verhindert, dass die Haut vor allem an Stellen mit wenigen Talgdrüsen austrocknet. Eine Extraportion Feuchtigkeit brauche bespielsweise die Schienbeine, Busen, Dekolleteé und Hals.
Porentief sauber
Wasser ist zudem die Grundlage jeder Hautpflege, denn es befreit die Poren von Schmutz und schwemmt die abgestorbenen Zellen von der Oberfläche. Bereits Wasser alleine erfrischt und regt die Durchblutung der Haut an. Daher ist es meist gan nicht nötig, beim Baden (oder auch beim Duschen) den ganzen Körper einzuseifen. Wer sich dennoch für Seife entscheidet, sollte eine fetthaltige, besser noch eine überfette Seife verwenden, die der Haut schon beim Einseifen etwas Fett zurückgibt. Stark gefärbte und parfümierte Seifen sind nicht zu empfehlen, denn die Farb- und Duftstoffe können selbst bei gesunder Haut Reizungen und Allergien hervorrufen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, greift auf weiße, unparfümierte Babyseife zurück. Welche Seife oder Dusch-Creme sie auch immer nehmen, verwenden Sie es erst am Ende ihres Badeganges, denn sonst zerstören sie die heilsamen Wirkungen des Badezusatzes.
Übrigens: Je weicher das Wasser, desto besser ist seine reinigende Wirkung. Hartem Wasser wird deshalb beim Baden und Waschen idealerweise etwas Essig zugesetzt. Welchen Härtegrad ihr Wasser hat, können Sie bei der Gemeinde erfragen oder unter www.wasserwerk.at nachschlagen.
Beauty-Bad – schnelle Rezepte
Dass Kleopatra wirklich in Eselsmilch gebadet hat, ist zwar nicht bewiesen – wäre aber naheliegend. Denn Milch, Molke oder auch Buttermilch sorgen für schöne Haut, stärken den Säureschutzmantel, schützen durch ihre Vitamine und wirken außerdem rückfettend.
Aber ein entspanntes Vollbad kann auch für etwas straffere Konturen sorgen. Dafür wäre es natürlich am besten, die Wanne mit Meerwasser zu füllen, denn der Organismus nimmt sich daraus alle Mineralien, die er durch Stress oder falsche Ernährung verloren hat: Natrium reguliert den Wasserhaushalt, heilt Haut, Schleimhäute und Lunge, Jod hilft bei der Produktion von Stoffwechselhormonen, Kalium entwässert. Die gute Nachricht: Gute Meersalz- oder andere Salzzusätze machen aus unserem Leitungswasser eine fast genauso gute Quelle für einen schöneren Körper.
Das Kamille-Milch-Bad – gegen trockene, gestresste Haut
Einen halben Liter Wasser zum Kochen bringen und fünf Beuteln Kamillentee rund 20 Minuten ziehen lassen. Je einen viertel Liter Vollmilch und Schlagobers und jeweils fünf Tropfen ätherisches Lavendel-Öl und Orangen-Öl in die Milch-Mischung geben. Alles ins Badewasser geben. Das Bad macht trockene Haut streichelweich und beruhigt sensible und gestresste Winterhaut.
Das Diät-Bad
Lösen Sie 1 kg Himalya-Salz im Badewasser auf und baden sie 20 Minuten. Mummeln Sie sich anschließend in den Bademantel und legen Sie sich ins Bett. Sie schwitzen nochmals kräftig nach. Das Salzbad hilft beim Entgiften, strafft und unterstützt eine Diät oder Detoxkur sehr gut. Achtung: Ein Salzbad entzieht dem Körper Flüssigkeit. Trinken sie daher anschließend mindestens eine halben Liter Wasser.
Thalasso-Bad gegen Cellulite
Lösen Sie 500 g Meersalz aus dem Toten Meer im Badewasser auf. Tragen Sie eine Packung Frischalgen-Extrakt direkt auf den Körper auf und steigen sie ins Meersalzwasser. Danach gründlich duschen und das Eincremen nicht vergessen.
Das Bad wirkt entgiftend und straffen.
Baden für alle Sinne: Relax-Bäder
Duftige Bäder sind zweifach effektiv. Zum einen beeinflusst der Duft unser limbischen System, also das emotionale Gehirn, zum zweiten pflegen und entspannen die Pflanzen-Powerstoffe. Lavendel, Baldrian, Melisse, Hopfen & Co beruhigen aber nicht nur die Nerven, sondern lockern auch Sportlermuskulatur. Ätherische Öle enthalten die gebündelte Lebenskraft der ganzen Pflanze. Sie wirken unmittelbar auf das Gehirn und können auf diese Weise sowohl physische, als auch psychische Prozesse im Körper des Menschen beeinflussen. Beim Kauf von ätherischen Ölen sollten Sie darauf achten, dass es sich um 100 Prozent reine Öle handelt. Wenn das Etikett nicht deutlich auf reine Qualität hinweist, ist das Öl verdünnt und unter Umständen mit synthetischen Düften „beduftet“ worden, die erwartete Wirkung bleibt bei solchen Ölen natürlich aus. Achtung: Die Aussage „Echtes ätherisches Öl“ sagt nichts über Reinheit, Inhaltstoffe und Qualität. Meist verbirgt sich dahinter ein synthetisches Öl. Anders verhält es sich bei „100 Prozent reines ätherisches Öl“ meist mit dem Kürzel g&a (für genuin & authentisch) – hier können Sie sicher sein, die höchste Qualität zu erhalten.
Wichtig beim Selbstmixen: Ätherische Öle reizen beim direkten Kontakt die Haut und sind schlecht wasserlöslich, daher sollten sie als Badezusatz immer in einer Trägerlösung (Obers, Honig, Pflanzenöl, …) verdünnt werden.
Stress-weg-Bad
Melisse wirkt wahre Wunder während Stressphasen oder auch bei zappeligen Kindern, die eigentlich müde sind. Einen starken Melissentee machen, ein 2 EL Schlagobers mit 4 Tropfen Melissenöl mischen und gemeinsam mit dem Tee ins Badewasser geben. Tipp: Dieses Bad hilft vor allem Kinder beim Einschlafen, Durchschlafen und hält Albträume fern.
Ginger-Dream
500 g Ingwer-Wurzel in 1 Liter Wasser aufkochen. Der Sud ist ein wunderbar entspannender Badezusatz.
Das Burn-Out-Bad
Tropfen sie auf einen Esslöffel Honig 4 Tropfen Nelkenöl, 4 Tropfen Rosmarinöl und 2 Tropfen Pfefferminz-Öl. Mischen Sie es ins Badewasser. Dieses Wasser entspannt im Nu und lässt jeden Arbeitsstress erblassen.
Plantschen gegen Schnupfen – Gesundheitsbäder
Das Wichtigste vorweg: Bei Fieber oder ernsthafter Erkältung oder Grippe ist die Badewanne absolut tabu. Doch wenn Schnupfen oder Husten im Anmarsch sind, die Glieder schmerzen, die Füße kalt sind oder der Rachen – sprich: sich eine Erkältung anbahnt, dann kann ein Erkältungsbad nicht nur herrlich entspannen, sondern auch effektiv gegen die Verkühlung wirken. Ist die Erkältung schon etwas im Gange, sind Dreiviertelbäder (dabei ragen Arme, Schultern und Knie aus dem Wasser) besser, denn sie belasten den Kreislauf weniger.
Gut sind dann Bäder mit Aromen, die desinfizierend, schleimlösend und entkrampfend wirken, etwa Kampfer, Eukalyptus, Latschenkiefer oder Thymian. Bei Dauerfrösteln und Schüttelfrost kann ein Bad mit Ingwer (siehe Relax-Bad) sehr hilfreich sein. Achtung: Durch die intensive Wärme sind die Gefäße weitgestellt, der Blutdruck sinkt und der Kreislauf könnte möglicherweise etwas schwächeln. Richten Sie sich daher langsam auf, stützen Sie sich ab und steigen sie behutsam aus der Wanne heraus. Nach dem Gesundheitsbad sollte man sich gleich warm eingepackt ins Bett legen, eine gute Tasse Tee trinken und über Nacht ordentlich auskurieren.
Badetipp: Damit die wohltuenden Dämpfe der Kräuteröle ihre volle Kraft entfalten können, schließe Sie die Augen und atmen sie bewusst und ganz tief durch die Nase ein.
Baden für die Immunkraft
Nehmen Sie einen Esslöffel Kokosöl und tropfen Sie 2 Tropfen Thymianöl, 2 Tropfen Jasminöl und 2 Tropfen Guajakholz darauf. Vermischen Sie es gut und geben es in das Badewasser. Wenn alles um sie herum schnieft und hustetn dann ies es allerhöchste Zeit für dieses Erkältungsbad. Es stärkt die Abwehrkräfte und schützt die Schleimhäute.
Das Wald-Bad
1 kg Fichtennadeln und Zapfen zerkleinert in fünf Liter Wasser aufkochen und 20 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb ins Badewasser gießen. Das Fichtenbad hilft nicht nur gegen Erkältungen, sondern ist auch bei Stress, Konzentrationsstörungen und rheumatischen Beschwerden hilfreich.
Gegen rinnende Nase
Geben Sie 250 g getrockneten Thymian in einen Mullbeutel oder eine Strumpfhose und hängen sie es ins Badewasser. Nach kurzer Zeit entfaltet der Thymian seinen herrlichen Duft und damit seine schleimlösende Wirkung.
Das Erkältungsbad
Bereiten sie mit einem Liter Wasser, 1 EL Fencheltee, 1 EL Pfefferminztee und einen Teelöffel Anis einen Tee. Der Tee sollte mindestens 10 Minuten ziehen. Dann den Tee durch ein Sieb ins Badewasser gießen. Fenchel wirkt antibakteriell, schleimlösend und beruhigend. Auch der Anis löst den Schleim, hilft gegen Husten und gegen Atembeschwerden. Pfefferminze entfaltet eine antibakterielle und ein antivirale Wirkung und kann gegen alle Erkältungskrankheiten eingesetzt werden.
Wasserspiele für mehr Elan: Fit-Bäder
Um für einen lustigen Ausgeh-Abend oder am Morgen mit einem Vollbad fit und munter zu werden, sollte auf jeden Fall etwas mehr Wasser aus der blauen Seite des Hahns fließen – denn die beste Wassertemperatur für ein Fit-Bad sind etwa 37 Grad Celsius. Ganz harte Knochen schwören allerdings auf ein wirklich lauwarmes Badewasser und eine kalte Dusch danach. Wer’s aushält, der Kreislauf kommt so wirklich in Schwung. Für nicht ganz so Harte können auch Badezusatze anregen und für neue Power sorgen.
Aber nicht nur das: Auch Rücken- oder Gelenksschmerzen, Verspannungen oder andere Probleme können mit dem richtigen Badezusatz im Nu verschwinden.
Cool Mint
Einen halben Liter Apfelessig und einen ½ Wasser kurz aufkochen, 5 El Minze und 2 EL Basilikum ins sprudelnde Wasser geben und alles zehn Minuten sanft köcheln lassen. Den Sud etwas abkühlen lassen und in ein verschließbare Gefäß umfüllen. Etwa acht Stunden ziehen lassen. Durch ein Sieb ins Badewasser geben. Dieses Bad wirkt schweißhemmend, antiseptisch und schmerzlindernd. Nach einem anstrengenden Tag oder nach einer anstrengenden Sporteinheit wirkt’s Wunder.
Das aphrodisierende Bad
250 g Meersalz mit 40 g Milchpulver mischen. 2 Tropfen Rosenöl und 1 EL rote Lebensmittelfarbe unterrühren und so lange rühren, bis alles eine gleichmäßige rote Farbe angenommen hat. Zum Schluss die Blätter einer Rose abzupfen und vorsichtig unter das Salz mischen. Das Rosenbadesalz reicht für 5 Vollbäder und kann in einem hübschen Glas aufbewahrt werden. Meersalz erfrischt und regeneriert die Haut. Das Milchpulver macht sie streichelweich und der Rosenduft streichelt die Seele.
Bei Verspannungen und Abgeschlagenheit
500 g Heublumen in fünf Liter heißem Wasser ca. 20 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb ins Badewasser geben. Das Heublumenbad hilft bei muskulären Versspannungen, Gelenksbeschwerden, Rückenschmerzen und rheumatischen Beschwerden.
Das Guten-Morgen-Bad
50 g Rosmarin in einem halben Liter heißem Wasser etwa 20 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb ins Badewasser schütten. Dieses Rosmarin-Bad hilft dem Kreislauf, wirkt durchblutungsfördernd und anregend. Nicht abends anwenden!